Meine schamanischen Reisen
Kanada 2014
… und ist nicht jede Reise…auch eine innere Reise zu sich selbst? Wo wir uns stärken für den Alltag, neue Kräfte in uns finden. In Begegnung und Berührung gehen mit den Menschen die dort leben und mit der Natur selbst.
Ich fand all das dort und vieles mehr…offen zu sein für die kleinen Wunder des Alltags und wir Menschen erinnern uns gegenseitig, was wirklich wichtig ist, was zählt im Leben. In den kleinen unscheinbaren Augenblicken ist so viel Reichtum verborgen…und reich ist der, der diese Augenblicke mit den Herzen sieht und spürt.
Ich bin in meinem Leben noch nicht so viel gereist, doch die letzten Jahre hole ich vieles nach.
Mit Kanada habe ich mir einen lang ersehnten Traum erfüllt, 3 ganze Wochen lang war ich in den kanadischen Wäldern unterwegs. Mit Suzan, sie war unsere Reiseführerin. Und wir, das waren Detlef aus Deutschland und ich.
Suzan ist die Frau des Ältesten und mit ihm verbrachten wir eine ganze Woche in den Wäldern Kanadas.
Dieser Älteste lehrte mich vieles, selten habe ich einen Menschen kennengelernt der so voller Zärtlichkeit zu seiner Umgebung ist und so voller Herzlichkeit dem Leben gegenüber. Es gab viele lange Gespräche am Lagerfeuer und er lehrte mich vieles über das Leben.
Ich hatte große Angst vor den Bären in Kanada und dort wo wir gerade waren, gab es einige davon. Ich erzählte dem Ältesten von meinen Ängsten, er lächelte nur und sagte darauf. “Du hast Angst vor deiner eigenen Kraft”. Bum, das musste ich erst mal verdauen. Ist doch der Bär ein Krafttier von mir. Aber ich ahnte irgendwie was er mir damit mitteilen wollte.
Wie oft verstecke ich mich, weil ich mich nicht traue mich zu zeigen. In meiner Kraft und in meiner Schönheit…und jeder Mensch trägt diese Schönheit in sich, in seinem Herzen.
Es passierten ganz spannende Situationen. Der Älteste sagte, “Daniela, wenn du mit in der Gruppe bist wird kein Bär sich zeigen, denn du hast ja Angst und diese Angst versperrt dir auch den Weg zum Bären”. Es war tatsächlich so, ich verabschiedete mich von der Gruppe, da ich schon müde war und zu Bett ging. Als ich weg war, kam der Bär von der entgegengesetzten Richtung und jeder sah den Bären, nur ich nicht. Die Gruppe erzählte es mir am nächsten Morgen. Dieser Umstand machte mich auch irgendwie traurig.
Später auf der Reise lernte ich eine weitere kanadische Älteste kennen. Ihr Name ist Barbara und auch ihr Krafttier ist der Bär. Ich erzählte ihr meine Geschichte, erzählte ihr von meinen Ängsten und auch das ich über die ganze Situation sehr traurig bin. Sie lächelte mich sanft an und erzählte von ihr. Sie hatte etwa die gleiche Körpergröße und Statur wie ich.
…und das ist die Geschichte von Barbara. Auch sie hatte Angst vor dem Bär…mit ihrer Geschichte machte sie mir Mut mir selbst treu zu sein und zu bleiben.
Barbara hatte so wie ich, Angst sich zu zeigen und zu ihrer wahren Größe zu stehen. Oft machte sie sich klein um nicht groß sein zu müssen. Ganz sanft, aber auch manchmal schmerzhaft, zeigte ihr das Leben durch verschiedene Situationen, zu sich zu stehen und das zu machen was sie in ihrem Herzen trägt. Ganz allmählich konnte sie ihre Ängste annehmen und dadurch integrieren. Barbara sprach mir aus der Seele und jedes Wort umspielte mein Herz. Ihre Geschichte berührte mich sehr.
…bis sie eines Tages bereit war ihrer Kraft und ihrem Krafttier tatsächlich zu begegnen…
Sie hielt eine Weile inne und dann fuhr sie mit ihrer Geschichte fort. Vor einigen Jahren ging sie jeden Morgen eine längere Runde spazieren…und eines Tages, als sie durch die kanadischen Wälder ging, begegnete sie dem Bären. Ihre Blicke trafen sich und da war tiefer gegenseitiger Respekt spürbar, doch sie hatte keine Angst mehr. Barbara wusste um ihre Stärken und Gaben und sie wusste auch um ihre Ängste…sie stand diesen Bären gegenüber, doch sie hatte keine Angst mehr. Irgendwie ist die Angst fast wie von selbst gegangen und auch der Bär ging fast unbeeindruckt seines Weges weiter. Rückblickend betrachtet erzählte sie, dass sie einfach bereit war, sie hatte ihre Angst integrieren können.
“Der Spirit des Bäres” zeigte ihr dies. Sie ermutigte mich, an mich selbst zu glauben und mir selbst treu zu sein, auch wenn Ängste und Unzulänglichkeiten meinen Blick auf mich selbst trüben.
Ich bedankte mich bei Barbara, sie gab mir Vertrauen für meinen weiteren Lebensweg mit. Manche Situationen und Gefühle brauchen eben ihre Zeit und es macht keinen Sinn diese zu beschleunigen, sie gehen nach eigenen Zeitregeln. Man würde sich selbst nur unter Druck setzen, diese Dinge beschleunigen zu wollen.
Ich würde sagen, ich bin am Weg meiner inneren Bärin zu begegnen…und manchmal sind es 3 Schritte noch vorne und 2 wieder zurück, aber ich gehe…und das ist es was zählt.
PS: Zuhause wieder in Österreich angekommen, freute ich mich auf Spaziergänge durch unsere Wälder, ohne dabei Angst zu empfinden, da könnte mir jetzt ein Bär begegnen. Ein paar Tage nach meiner Ankunft schaltete ich den Fernseher/Teletext ein und ich traute meinen Augen nicht was da stand: Achtung, es wurde eine Bärin mit ihren Jungen in Kärnten gesichtet…der Bär hat mich auch in Österreich eingeholt…ich glaube diese “innere Bärin” geht auch in großen Schritten auf mich zu.
…und wieder war ich sehr erstaunt von der großen Welt der Verbundenheit. Wie Mutter Erde mit all ihren Lebewesen mit uns spricht und Kontakt aufnimmt und diesen Kontakt findest DU in Deinem Herzen.
Lass Dich berühren…